Die Forschungsbibliothek wurde durch die Zusammenführung der Bibliotheken des Evangelischen Predigerseminars und des Lutherhauses der Stiftung Luthergedenkstätten gebildet. Die Forschungsbibliothek beherbergt einen Gesamtbestand von rund 220.000 Bänden, darunter zahlreiche Erstdrucke und Handschriften der Reformatoren, allen voran Martin Luther, Philipp Melanchthon und Johannes Bugenhagen. Darüber hinaus verwahrt sie Teile der alten Wittenberger Universitätsbibliothek sowie die Gemäldesammlung und das Archiv des Evangelischen Predigerseminars Wittenberg.
Ihre insbesondere für kirchen-, bildungs- und kulturgeschichtliche Fragestellungen relevanten Bestände reichen vom 9. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Das 16. und 17. Jahrhundert bilden Sammlungsschwerpunkte. Heimstatt der Bibliothek sind die zweite und dritte Etage des von Grund auf sanierten und für die neuen Nutzungszwecke umgebauten Wittenberger Schlosses. Orientiert an ihren Altbeständen, entwickelt die RFB auch eigene Erschließungs- und Forschungsprojekte.
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Literatur
Matthias Piontek: Auf dem Weg zur Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek Wittenberg. Idee – Konzept – Umsetzung, Institut für Bibliotheks-und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin 2014
Die Bestände der Bibliotheken der Stiftung Luthergedenkstätten und des Evangelischen Predigerseminars reichten vom 9. Jahrhundert bis in die Gegenwart, wobei das 16. und 17. Jahrhundert Sammlungsschwerpunkte bildeten. Nachdem Paul Raabe bereits 2001 die Bildung einer Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek – nach dem Modell der Wolfenbütteler Herzog August Bibliothek – vorgeschlagen hatte, konnte dies im Zuge des Reformationsjubiläums 2017 umgesetzt werden. So sind die Bestände der beiden Einrichtungen nun unter einem Dach zusammengeführt. Der Autor beschreibt u.a. die Bestände und den Umbau des Wittenberger Schlosses für die neue Nutzung.
Matthias Meinhardt (Hg.): Die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek Wittenberg. Eine Einladung, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2017 – Inhaltsverzeichnis
Neben Beiträgen zum Schloss – Heimstatt der Bibliothek – und dessen Umbau sowie zu den Gesellschaftern der Bibliothek enthält der Band Artikel zur Bestandsgeschichte der Bibliotheken des Evangelischen Predigerseminars (Matthias Piontek) und des Lutherhauses Wittenberg (Petra Gröschl) sowie eine Darstellung von Aufgaben, Struktur und Perspektiven der Bibliothek, verfasst vom Herausgeber, der die Einrichtung leitet.
Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek (Hg.): Die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek. Eine neue Studienstätte für Geschichte und Kultur der Reformation, Wittenberg 2020
Informationsbroschüre über die seit 2017 bestehende Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek im Schloss Wittenberg.
Christian Hoffarth: Biographisches und bibliographisches Reformationsgedenken u. Kolloquium und Ausstellung in der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek Wittenberg, in: Mitteilungen des Instituts für Personengeschichte 1/2019, S. 28–35 [S. 30–35: Bestandsbeschreibung der RFB]