Wissenschaft in Wittenberg seit 1990

Der gesellschaftliche Aufbruch 1989ff. erzeugte auch in Wittenberg Hoffnungen, es könne zu einer Wiedererrichtung der Universität kommen – wie in Erfurt und Frankfurt/Oder, wo das schließlich auch gelang. Allerdings war das Land Sachsen-Anhalt bereits gut versorgt mit Hochschulen. Zudem gibt es einen Halbkranz von sieben Universitäten im Ein-Stunden-Radius um Wittenberg herum – von Leipzig über Halle und Magdeburg bis Potsdam und Berlin.

Ersatzweise wurde daher in Wittenberg die Stiftung Leucorea als Stiftung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gegründet – eine Einrichtung des Tagens und Forschens, aber ohne eigene Studienangebote. Andere Einrichtungen der Höheren Bildung und Wissenschaft, die bereits zuvor bestanden hatten, bereichern auch weiterhin die Wittenberger Einrichtungslandschaft, und im Laufe der Jahre trat eine Reihe von Institutionen hinzu.

So verfügt Wittenberg heute, vergleicht man es mit anderen Mittelstädten seiner Größe, über eine beachtliche Landschaft an wissenschaftlich arbeitenden Einrichtungen.

Literatur

Peer Pasternack/Axel Müller: Wittenberg als Bildungsstandort. Eine exemplarische Untersuchung zur Wissensgesellschaft in geografischen Randlagen. Gutachten zum IBA-„Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010“-Prozess, Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg 2005

Uwe Grelak/Peer Pasternack: Lutherstadt Wittenberg: „Campus Wittenberg“, in: dies., Die Bildungs-IBA. Bildung als Problembearbeitung im demografischen Wandel: Die Internationale Bauausstellung „Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010“, Akademische Verlagsanstalt, Leipzig 2014, S. 93–117

Stadt Wittenberg (Hg.): Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittenberg 2030+. Kapitel 8: Wissenschafts- und Kongressstandort, Bildung und Kultur, Wittenberg 2019, S. 129–139

Siehe auch Das Nachleben der Leucorea

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