Am 13. März 1574 wurde der frühere Wittenberger Juraprofessor Georg Cracow auf seinem Gut Schönfeld (Dresden) verhaftet und in die Pleißenburg (Leipzig) gebracht.
Cracow erhielt 1555 eine Professur für römisches Recht an der LEUCOREA, verließt die Universität jedoch zehn Jahre später, um die Nachfolge Ulrich Mordeisens als kursächsischer Kammerrat anzutreten. In den folgenden Jahren war Cracow politisch aktiv und avancierte zum engen Vertrauten des sächsischen Kurfürsten August. Nachdem sich August jedoch der lutherischen Orthodoxie zugewandt hatte und sich zu einem scharfen Vorgehen gegen die sogenannten Kryptocalvinisten entschloss, geriet der als „Philippist“ gebrandmarkte Cracow ins Abseits und fiel in Ungnade. Seine Verhaftung reiht sich ein in das rigide Vorgehen des Kurfürsten gegen vermeintliche Anhänger des Kryptocalvnismus, nicht zuletzt an der LEUCOREA ausgemacht wurden. Als prominentes Mitglied des Wittenberger Lehrkörpers wurde etwa Caspar Peucer verhaftet. Georg Cracow starb am 16. März 1575 an den Folgen von Folter und Inhaftierung in der Leipziger Pleißenburg.