Vom 27. Juni bis 15. Juli 1519 findet die Leipziger Disputation zwischen dem Ingolstädter Theologieprofessor Johannes Eck, der in dem akademischen Streitgespräch die Rolle des Herausforderers einnimmt, und den Wittenberger Theologieprofessoren Karlstadt sowie Luther als Verteidigern in der Leipziger Pleißenburg statt. Eck disputiert als Kritiker der 95 Thesen Luthers mit Karlstadt über menschliche Willensfreiheit und mit Luther über Kirche und Papstamt. Insbesondere die Disputation zwischen Eck und Luther findet große öffentliche Beachtung.
Während Luther das aus göttlichem Recht abgeleitete päpstliche Primat verneinte, verteidigte Eck dieses. In diesem Zusammenhang warf Johannes Eck Luther vor, Positionen einzunehmen, die denen des vom Konstanzer Konzil als Ketzer verurteilten Jan Hus ähneln. Luther stellt mit seiner Antwort auf diesen Vorwurf die Autorität des Papstes und des Konzils in Frage. Eck gilt zwar als Sieger der Disputation, doch in der öffentlichen Meinungsbildung galten die Sympathien Luther.