* 13. Juli 1519 in Leipzig; † 5. Juni 1572 in Dresden. Jurist, Politiker, Diplomat
Von Mordeisen stieg unter dem sächsischen Kursfürsten August zum bedeutendsten Diplomaten Kursachsens auf. Bereits unter August Vorgänger Moritz von Sachsen war er in diplomatischer Mission unterwegs und versuchte im Schmalkaldischen Kriege, zwischen Kaiser und Ernestinern zu vermitteln. Der Plan einer kampflosen Übergabe des Kurfürstentums an die Albertiner scheiterte jedoch. Moritz wurde von Mordeisen auch in Bildungs- und Religionsfragen beraten. Mordeisen war zudem an der Entwicklung einer Vorstellung „Vom ewigen Frieden zwischen den Konfessionen“ beteiligt. 1565 fiel er beim sächsischen Kurfürsten August in Ungnade, der dessen Einfluss und den des Adels zu begrenzen trachtete. Mordeisen wurde aller Ämter enthoben und unter Hausarrest gestellt.
- 1529/30 Immatrikulation an der Universität Leipzig zum Wintersemester; Bakkalaureat 1533
- 1535 Wechsel an die LEUCOREA; Studium der Rechtswissenschaften; Promotion zum Lizentiat der Rechte
- 1539 Fortsetzung der Studien in Padua bei Marianus Socianus; danach Beginn eines Repetitoriums an der Universität Wittenberg
- 1543 Promotion zum Doktor der Rechte; außerordentlicher Professor an der Juristischen Fakultät; Vertreter des ernestinischen Sachsens beim Reichskammergericht
- 1546 Eintritt in den Dienst des albertinischen Herzogs und späteren Kurfürsten Moritz von Sachsen; Kanzler des Herzogtums
- 1554 Ordinarius an der Universität Leipzig; Lehrstuhl der Rechte
- 1554–1565 persönlicher Rat des sächsischen Kurfürsten
Weitere Digitalisate (auch in lateinischer Sprache)
Ausgewählte Sekundärliteratur (online verfügbar)
- Art. Mordeisen oder Mordisius, Ulrich, in: Johann Heinrich Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Bd. 21, Leipzig 1739, Spalte 1594f.
- Silke Edinger: August von Sachsen und die Nahbeziehung zu seinen Räten vor 1563, in: Christian Müller/Silke Edinger/Christian Alvarado Leyton (Hg.), Nahbeziehungen zwischen Freundschaft und Patronage. Zur Politik und Typologie affektiver Vergemeinschaftung, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017, S. 17–36 – Eingeschränkte Buchansicht bei Google Books
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