* ca. 1630 in Wittenberg; † 20. März 1703. Alchimist, Glasmacher
Hielt als erster Universitätsdozent auf Empfehlung von Professor Georg Kaspar Kirchmaier Vorlesungen, obwohl er keine akademische Vita vorweisen konnte. Als Alchimist und Glasmacher arbeitete er für den sächsischen und brandenburgischen Kurfürsten. Bekannt wurde Kunckel vor allem durch seine Experimente mit Phosphor.
- 1676 Immatrikulation an der Universität Wittenberg; hält Vorlesungen über „Experimentalchemie“
Ausgewählte Werke (online verfügbar / deutsche Sprache)
- Johann Kunckels … Nützliche Observationes Oder Anmerckungen, Von den Fixen und flüchtigen Saltzen, Auro und Argento potabili, Spiritu Mundi und dergleichen : wie auch von den Farben und Geruch der Metallen, Mineralien und andern Erdgewächsen, Schultze, Hamburg 1676
- Johann Kunckels Oeffentliche Zuschrifft von dem Phosphoro mirabili und dessen leuchtenden Wunder-Pilulen : sammt angehängten Discurs von d. weyland recht benahmten Nitro, jetzt aber unschuldig genandten Blut d. Natur …, Rußwurm, Leipzig 1678
- Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst: Lehrende/ als in einem/ aus unbetrüglicher Erfahrung herfliessendem Commentario, über die von dergleichen Arbeit beschriebenen Sieben Bücher P. Anthonii Neri, von Florentz … Christophori Merretti, M.D. & Societ. Reg. Brittan. Socii, (so aus den Ital und Latein. beyde mit Fleiß ins Hochdeutsche übersetzt) …Weitere Digitalisate (auch in lateinischer Sprache), Amsterdam u.a. 1679
Weitere Digitalisate (auch in lateinischer Sprache)
Ausgewählte Sekundärliteratur (online verfügbar)
- Georg Hiltl: Der Erfinder des Phosphor, in: Die Gartenlaube 49/1863, S. 776–780
- Tara Nummedal: Spuren der alchemistischen Vergangenheit. Das Labor als Archiv im frühneuzeitlichen Sachsen, in: Helmar Schramm/Michael Lorber/Jan Lazardzig (Hg.), Spuren der Avantgarde: Theatrum alchemicum. Frühe Neuzeit und Moderne im Kulturvergleich, de Gruyter, Berlin/Boston 2016, S. 154–173 – Eingeschränkte Buchansicht bei Google Books
- Günter H. Rau: Johann Kunckel, Geheimer Kammerdiener des Großen Kurfürsten, und sein Glaslaboratorium auf der Pfaueninsel in Berlin, in: Medizinhistorisches Journal 1/2 (1976), S. 129–148
- Walter Spiegl: Johann Kunckel und die Erfindung des Goldrubins, veränderte Fassung des gleichnamigen Aufsatzes in: WELTKUNST 19 (1988), S. 2819–2821
- Anna-Elisabeth Theuerkauff-Liederwald: „Becher-Gläser, daran die Farben aus denen Metallen gezogen, von dem berühmten Kunckel verfertiget“, in: Journal of Glass Studies 2007, S. 179–190
- H. Töpfer: Zur zweihundertjährigen Jubelfeier des Phosphors (1669–1869), in: Das Ausland. Ueberschau der neuesten Forschungen auf dem Gebiete der Natur-, Erd- und Völkerkunde 5/1870, S. 97–102
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