* 27. Dezember 1566 in Breslau; † 21. Juni 1621 in Prag. Mediziner, Philosoph und Politiker slowakischer Abstammung
Jessenius hatte als Mediziner einen über Wittenberg hinaustrahlenden Ruf und führte später, nach seiner Zeit an der LEUCOREA, die erste öffentliche Autopsie in böhmischen Ländern durch. Für seinen Freund, den Astronom Tycho Brahe, hielt er die Leichenpredigt. Jessenius trat auch als Politiker auf Seiten der protestantischen Stände des Königreichs Böhmen in Erscheinung. Nach der Niederlage der Aufständischen in der Schlacht am Weißen Berg wurde Jessenius 1621 auf Befehl Kaiser Ferdinand II. in Prag hingerichtet.
- 1583 Studium der Medizin in Wittenberg (fortgesetzt in Leipzig und Padua)
- 1594 Leibarzt des sächsischen Kurfürsten; Professur für Chirurgie und Anatomie an der Universität Wittenberg
Ausgewählte Werke (online verfügbar / deutsche Sprache)
Weitere Digitalisate (auch in lateinischer Sprache)
Ausgewählte Sekundärliteratur (online verfügbar)
- Art. Jeßinski oder Iessenius, Ioann, in: Johann Heinrich Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste, Bd. 14, Leipzig 1735, Spalte 463
- Johann Heinrich Reitz: Historie der Wiedergebornen, Teil 5, Zweyte Historie/Von Johanne Jessenio, berühmtem Doctor Medicinae, und von Georg Balthasar/einem einfältigen Baursmann in Böhmen, o.O. 1726
- J. Graetzer: Johann Jessenius von Jessen (auch Jessensky), in: ders., Lebensbilder hervorragender schlesischer Aerzte aus den letzten vier Jahrhunderten, S. Schottlaender, Breslau 1889, S. 46–52
- Tomáš Nejeschleba: Johannes Jessenius and (or) Daniel Sennert on Sympathy, in: Prilozi za istraživanje hrvatske filozofske baštine [Akten zur Erforschung des philosophischen Erbes Kroatiens] 2015, S. 389–400
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