Das nach den Napoleonischen Kriegen zerschossene und verarmte Wittenberg hatte zunächst nicht mehr viel zu bieten: Es lebte seit 1815 nur noch von Handwerk und Gewerbe, vor allem von Brauerei, Tuchmacherei und Leinenweberei, daneben auch vom Handel mit Getreide und Flachs aus der ländlichen Umgebung. Die Stadt beherbergte nun eine preußische Kreisverwaltung und eine starke Garnison. Erst später kam es zu verkehrstechnischen und industriellen Entwicklungen, die Wittenberg neue Perspektiven eröffneten.
Die seit 1813 nicht mehr in Wittenberg arbeitende Universität LEUCOREA war 1817 mit Halle vereinigt und damit dorthin verlegt worden (siehe hier). Anschließend entfaltete sie ein gewisses Nachleben. Doch wenn auch nach 1817 in Wittenberg kein akademisches Leben im engeren Sinne mehr stattfand, so gab es gleichwohl Wissenschaft und Höhere Bildung in anderen Formen.